Galerie – Imaginäre Landschaften
Kunst von Wilhelm Anton Seibetseder
Station von imaginären Reisen, die von Klängen der Farben oder den Erzählungen der Zeichen bewegt werden. Kunst aus Österreich.
Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die einmal erkannte
Notwendigkeit, malen zu müssen, auch auszuüben: die vorauseilend
planende, die im nachhinein interpretierende, die schlitzohrig
beobachtende und dann selbstverständlich die entweder den Erfolg oder
die Kontroverse suchende.
Zwei jüngere Künstler, die bereits seit ein paar Jahren durch
interessante Varianten traditioneller expressiv-abstrakter Malerei
auffallen, zeigen ihre Weiterentwicklung: Wilhelm Seibetseder, stets von
Naturerscheinungen ausgehend, wird geheimnisvoller, ätherischer, obwohl
er zugleich mit schier haptischen Materialreizen experimentiert.
„Auf dem Gebiet vor dem Tempel, soweit es das Auge erfasste, grub man
die Leichname aus und überführte (metephorée) sie in eine andere Gegend
von Delos.” (Herodot)
Die Metapher ist vielleicht das Prinzip der Neuerung schlechthin. Das
Sehen dieses ausgesprochenen bildhaften Bereichs entspringt, nach
Ansicht der alten Griechen, der ingeniösen Tätigkeit. Sowohl bildhafter
Bereich als auch die Tätigkeit des Sehens sind weder rational ableitbar
noch eindeutig festlegbar. Aber die Metapher bringt uns dazu, das Neue
zu sehen.