Elementare Werke
Neulengbach/Werke von Wilhelm Seibetseder sind seit vergangenem Sonntag in der Galerie im Gerichtsgebäude zu sehen.
Kunst von Wilhelm Anton Seibetseder
Station von imaginären Reisen, die von Klängen der Farben oder den Erzählungen der Zeichen bewegt werden. Kunst aus Österreich.
Neulengbach/Werke von Wilhelm Seibetseder sind seit vergangenem Sonntag in der Galerie im Gerichtsgebäude zu sehen.
Georg Christoph Lichtenberg
Kunstausstellungen polarisieren, insbesondere jene von Wilhelm
Seibetseder. In Zeiten permanenter Abmagerungskuren sind mehrschichtig
pastos gemalte Ölbilder für viele ein Gräuel, ein unverzeihlicher
Rückfall in längst überwunden geglaubte Kulturepochen. Die ganz
Gescheiten behaupten, die Malerei sei tot, die weniger Gescheiten
lieben, sammeln und behüten sie. Ich hoffe, dass jeder kultivierte
Österreicher zeitgenössische Malerei liebt oder sie zu lieben lernt. Die
ganz Gescheiten bevorzugen Gedankenkunst d.i. Konzeptart, Computer- und
Videokunst, Minimalart, Kontextart – und die geistig weniger
Bemittelten (die Gefühlsmenschen) Expressionistisches, Gestisches,
Realistisches und Neo-Impressionistisches.
„Als unterhielte sich die ewige Harmonie mit sich selbst“ weiterlesen
Atelier
Austrasse 30 a, Top 4
A-3040 Neulengbach
Nummer des Künstlers
E – Mail
Web
www.seibetseder.at
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In einer Zeit, da die Kunst nicht mehr im Sold der Macht steht, da es
nicht mehr darum geht, Gott, Kaiser und Vaterland zu verherrlichen, da
das Bürgertum andere Formen der Selbstdarstellung gefunden hat und auch
der „Selbstzweck” (das „l’art pour l’art”) als Notlüge entlarvt scheint,
in so einer Zeit haben es bildende Künstler schwerer denn je. Nicht die
wenigen, sogenannten Arrivierten, deren Bilder als Hintersetzer für
Politiker-Interviews herhalten müssen, die sich Staatskünstler nennen
dürfen und doch oftmals nur Alibi-Funktionäre einer grundsätzlich an
neuer Kunst nicht interessierten Gesellschaft sind. Nein, nicht diese
wenigen haben es schwer, sondern die vielen anderen; die, die den
Brotberufen nachgehen müssen, um leben zu können und Ihre Kunst zu
machen, die um Anerkennung ringen und Präsentation betteln müssen, die
freilich genauso ernsthaft und ernsthafter noch am „Auftrag der Kunst”
arbeiten.
Mödling – Wilhelm Seibetseder, Jahrgang 1953,
geboren in Radstatt/Salzburg. Absolvierte die Akademie der Bildenden
Künste in Wien unter Prof. Max Weiler und Prof. Arnulf Rainer. Der
Künstler, der ein weites Spektrum an Ausstellungen nachzuweisen hat,
gestaltete zahlreiche Bühnenbilder – unter anderem auch zu Friedrich
Guldas Konzerten.
„Text – Wilhelm Seibetseder in der Galerie im Kursalon“ weiterlesen
Im Grunde könnte man das gesamte Werk von Willi Seibetseder als Serie auffassen: Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn legte er die Parameter für seine Bilder fest. Innerhalb dieser Konstanten wählt er seitdem die Elemente für das jeweilige Bild – die Art und Größe des Farbträgers, die Konsistenz der Farbe und das Werkzeug ihres Auftrags. Der jeweilige Bildträger gibt der Entfaltung der Farbe einen Rahmen. Es ist für Seibetseder stets eine Herausforderung, Farbe zu benutzen und damit etwas geschehen zu lassen, und dabei befasst er sich mit Rottönen, Gelb- und Orangetönen am allerliebsten, dann folgen alle anderen.
Wenn ich meine Arbeit beginne, mache ich mich frei von Vorstellungen und Bildern im Kopf. Ich wähle eine Farbe intuitiv nach dem momentanen Empfinden. Wenn die Farbe aufgetragen wird, entsteht durch die Grundstruktur ein entscheidender Schritt, der meist schon die grundlegende Komposition entscheidet. Durch intensives betrachten der Struktur und Bewegungen im Bild Entstehen meine Kosmischen Bilder.
Wilhelm Anton Seibetseder
Die ausdrucksstarken Bilder Wilhelm Anton Seibetseders begeistern schon auf den ersten Blick. Abstrakte Farbwelten treffen hier auf versteckte figurative comichafte Elemente. Letztere fließen im Laufe des Malprozesses unbewusst ein, werden vom Künstler assoziativ erkannt und als formales wie auch inhaltliches Korrektiv bewahrt. „Text – Landschaft als Vorwand“ weiterlesen